Mayors for Peace
Seit Oktober 2017 ist die Stadt Königs Wusterhausen Mitglied bei "Mayors for Peace". "Mayors for Peace" ist eine internationale Organisation von Städten, die sich der Friedensarbeit, insbesondere der atomaren Abrüstung, verschrieben haben. Die Organisation wurde 1982 auf Initiative des damaligen Bürgermeisters von Hiroshima, Takeshi Araki, gegründet.
Die Flagge der Vereinigung weht ganzjährig vor dem Rathaus der Stadt und wird zu besonderen Anlässen erneut gehisst. So setzen am 8. Juli jedes Jahres bundesweit Bürgermeister*innen vor ihren Rathäusern ein sichtbares Zeichen für eine friedliche Welt ohne Atomwaffen. Mit dem Hissen der Flagge des weltweiten Bündnisses der Mayors for Peace appellieren die Bürgermeister für den Frieden an die Staaten der Welt, Atomwaffen endgültig abzuschaffen. An dieser Stelle informieren wir regelmäßig über weitere Aktionen der "Mayors for Peace".
Weitere Informationen und die Weiterleitung zur Beitrittserklärung finden Sie unter dem untenstehenden Link.
Bewegende Erlebnisse in Hiroshima und Nagasaki
Die Bürgermeisterin reiste zur Gedenkfeier anlässlich des 80. Jahrestags der Atombombenabwürfe
Liebe Bürgerinnen uns Bürger,
die Sommerferien liegen hinter uns, der Alltag kehrt zurück. Auch ich habe eine Reise unternommen – nicht zur Erholung.
Mein Aufenthalt in Japan war von einem ernsten und bewegenden Anlass geprägt: dem Gedenken an die Atombombenabwürfe auf Hiroshima am 6. August 1945 und auf Nagasaki am 9. August 1945. Gleichzeitig war ich Teilnehmerin der 11. Generalkonferenz von „Mayors for Peace“. Mittlerweile setzen sich etwa 8.500 Städte in dem globalen Netzwerk für Frieden, Dialog und die weltweite Beseitigung von Atomwaffen ein.
Liebe Bürgerinnen uns Bürger,
die Sommerferien liegen hinter uns, der Alltag kehrt zurück. Auch ich habe eine Reise unternommen – nicht zur Erholung.
Mein Aufenthalt in Japan war von einem ernsten und bewegenden Anlass geprägt: dem Gedenken an die Atombombenabwürfe auf Hiroshima am 6. August 1945 und auf Nagasaki am 9. August 1945. Gleichzeitig war ich Teilnehmerin der 11. Generalkonferenz von „Mayors for Peace“. Mittlerweile setzen sich etwa 8.500 Städte in dem globalen Netzwerk für Frieden, Dialog und die weltweite Beseitigung von Atomwaffen ein.
Die Blumenzere-monie am Kenotaph im Friedens-park in Hiroshima
Als Bürgermeisterin von Königs Wusterhausen war es für mich ein besonderes Bedürfnis, dort präsent zu sein. Es erfüllte mich mit Stolz, unsere Stadt vertreten zu dürfen, aber noch mehr mit Demut angesichts der Verantwortung, die wir gerade in Zeiten wachsender Spannungen und welt-weiter Konflikte tragen. In Hiroshima und Nagasaki wurde mir in unmittel-barer Begegnung mit den Überleben-den – den Hibakusha – auf erschütternde Weise bewusst, was der Einsatz einer Atombombe bedeutet: unermessliches Leid, das bis heute nachwirkt.
Die Tränen derer, die uns – aus Deutschland angereist – begrüßten, weil wir die Opfer nicht vergessen, haben mich tief bewegt. Es ist etwas anderes, das Ausmaß dieser Katastrophe vor Ort zu sehen, zu spüren und mit den Betroffenen zu sprechen, als nur aus der Ferne darüber zu reden. Auf der Konferenz wurde der Nagasaki Appell 2025 verabschiedet, der die Dringlichkeit der nuklearen Abrüstung
betont. Er fordert eindringlich, dass die Atomwaffenstaaten ihre Verpflichtungen
aus dem Nichtverbreitungsvertrag (NPT) endlich ernst nehmen und konkrete Schritte zur Abrüstung einleiten. Er ruft die Mitgliedsstädte auf, durch Bildungsarbeit, Erinnerungskultur und kommunales Engagement Friedenspolitik
greifbar zu machen. Ich habe die klare Botschaft mitgenommen:
Frieden beginnt vor Ort – in unseren Städten und Gemeinden, in unseren Schulen, Vereinen und Nachbarschaften.
Genbaku-Kuppel, Friedensdenk-mal in Hiroshima
Grundschulkinder aus Hiroshima hielten eine bewegende Rede
Gerade jetzt, da im Bundestag über „Kriegstauglichkeit“ diskutiert wird und die Verteidigungsausgaben einen neuen Höchststand erreichen, sehe ich es als meine Pflicht, über symbolische Zeichen hinaus aktiv für Frieden und Verständigung einzutreten. Die Erinnerung an Hiroshima und Nagasaki darf nicht nur an Jahrestagen lebendig werden, sondern muss dauerhaft Mahnung und Auftrag für unser Handeln sein.
Friedliches Miteinander beginnt im Kleinen. In einer Zeit, in der die eigene Meinung manchmal wichtiger erscheint als der respektvolle Austausch, und in der wir erleben, dassAndersdenkende angefeindet werden, müssen wir klar machen: Demokratie ist die unverzichtbare Grundlage für ein friedliches Zusammenleben.
In Königs Wusterhausen leisten Projekte wie Helden oder Feiglinge oder der Demokratietag wertvolle Beiträge dazu, jungen Menschen die Bedeutung von Demokratie und Verantwortung zu vermitteln. Gemeinsam mit meinem Amtskollegen Oliver Borchert aus Wandlitz, der ebenfalls an der Konferenz teilgenommen hat, möchten wir die Themen von Hiroshima und Nagasaki auch in
den Städte- und Gemeindebund einbringen. Die Mitgliedskommunen von „Mayors for Peace“ haben die Chance und die Verantwortung, eigene Beiträge
für den Erhalt des Friedens zu leisten.
Christian Specht, Bürgermeister von Mannheim, Bürgermeisterin Michaela Wiezorek, Oliver Borchert , Bürgermeister von Wandlitz (v.l.)
Meine Reise nach Japan war ein intensives und zutiefst bewegendes Erlebnis. Sie hat mich darin bestärkt, dass Friedenspolitik nicht allein Sache
der Staaten ist, sondern auch auf kommunaler Ebene entschieden
vorangetrieben werden muss. Königs Wusterhausen wird Teil dieser weltweiten Bewegung bleiben und ein klares Zeichen für Frieden und Menschlichkeit setzen.
- Nagasaki Appeal, adopted at the 11. General Conference of Mayors for Peace
- Nagasaki Appell verabschiedet auf der 11. Generalkonferenz der Mayors for Peace
- Commitment to Peace - Speech of two Children
- Engagement für den Frieden - Rede zweier Kinder
- Letter of gratitude from the mayors of Hiroshima and Nagasaki
- Dankesbrief der Bürgermeister von Hiroshima und Nagasaki