Städtepartnerschaft in Hückeswagen beim Altstadtfest gefeiert
Bürgermeisterin trägt sich ins Goldene Buch der Schloss-Stadt ein
Bürgermeisterin Michaela Wiezorek schreibt sich ins Goldene Buch der Stadt Hückeswagen ein. Bürgermeister Dietmar Persian und Franck Tindiller (r.) stehen neben ihr.
Fotos: Stadt Königs Wusterhausen
Zuvor gingen Dietmar Persian, Michaela Wiezorek und der Altbürgermeister Manfred Vesper sowie Karsten Kalz vom Posaunenchor Königs Wusterhausen und Michael Leitert von der Freiwilligen Feuerwehr Königs Wusterhausen noch einmal auf den Ursprung der Städtefreundschaft ein, die im Mai dieses Jahres mit der Unterzeichnung der Partnerschaftsurkunde offiziell besiegelt wurde.
In den 1960er-Jahren waren es die Kirchgemeinden, die vorsichtige Kontakte knüpften. Später wurden der Posaunenchor Königs Wusterhausen und der Posaunenchor Scheideweg aus Hückeswagen in den Austausch einbezogen. 1988 durften Mitglieder des Posaunenchors aus Scheideweg zum ersten Mal nach Königs Wusterhausen fahren, erinnert sich Manfred Vetter. Er war zur Zeit der Wende Bürgermeister in Hückeswagen und wie sein Schwiegervater mit der Kirchgemeinde und damit der Städtefreundschaft verbunden. Der ebenfalls mit der Kirchgemeinde verbundene Georg Lüdtke wurde 1990 sein Pendant in Königs Wusterhausen. Ihm fiel es nicht schwer, bei Freunden um Hilfe zu bitten, als es darum ging, die Aufgaben eines Bürgermeisters zu meistern und eine Verwaltung aufzubauen. Manfred Vetter berichtete, dass er damals mit den Amtsleitern immer wieder nach Königs Wusterhausen gefahren sei. Aber auch Jugendgruppen oder die Freiwillige Feuerwehr begleiteten ihn bei Fahrten zum Stadtfest. Seit 1995 stehen die Freiwilligen Feuerwehren in engem Austausch miteinander und besuchen sich mehrmals im Jahr. Ähnlich halten es auch die beiden Posaunenchöre seit Jahrzehnten. Nur eine offizielle Urkunde gibt es erst seit Mai 2025. Gemeinsam haben Dietmar Persian und Michaela Wiezorek das Projekt vorangetrieben. Die Stadträte in Hückeswagen und die Stadtverordneten in Königs Wusterhausen gaben im vergangenen Jahr ihre Zustimmung, fasste der Bürgermeister von Hückeswagen die zurückliegenden Monate zusammen.
„Wir freuen uns auf die gemeinsame Zukunft“, so Dietmar Persian. „Wir wollen die Partnerschaft leben, sie soll nicht nur eine Urkunde sein.“ Michaela Wiezorek ergänzt: „Ich bin mir sicher, dass die bestehenden Kontakte weiter gepflegt werden und neue dazukommen.“ Wunsch der Königs Wusterhausener Bürgermeisterin ist es, dass über Sportverbände und andere Vereine ein Austausch stattfindet und sich auch Schulklassen gegenseitig besuchen. Die Bürgerstiftung Königs Wusterhausen nutzte bereits die Möglichkeit und war beim Altstadtfest im September mit dabei.
Zur Besiegelung der Freundschaft war es diesmal die Stadt Königs Wusterhausen, die ein Gastgeschenk mitbrachte. Auf der Festbühne überreichte Michaela Wiezorek dem Bürgermeister eine aus Metall geschnittene Silhouette mit den wichtigsten Türmen der Stadt Königs Wusterhausen.
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Dietmar Persian hatte den Besuch der Städtepartner aus Frankreich und Königs Wusterhausens genutzt, um bei einer Rundfahrt Hückeswagen vorzustellen. Das Stadtgebiet umfasst eine Fläche von rund 50.000 Quadratkilometern. 15.000 Menschen leben in der Kleinstadt in der Nähe von Wuppertal – 8000 Menschen in der Innenstadt, 5000 im Wohngebiet Wiehagen und weitere 2000 und den Ortschaften und über 100 Hofschaften. Größte Firmen im Ort sind das Maschinenbau-Unternehmen Klingelnberg, der Elektroindustriezulieferer Pflisch. Die Gewerbegebiete sind fast vollständig gefüllt. Bürgermeister Persian ist erfreut über die gute Mischung zwischen Industriezulieferern unterschiedlicher Branchen und verschiedene Handwerksbetriebe. In der Landwirtschaft dominiert die Milchviehhaltung. Touristisch bietet Hückeswagen vor allem für Wanderer und Radfahrer interessante Wege in den ausgedehnten Waldgebieten. Weitere Attraktionen sind ein 18-Loch-Golfplatz und ein Kletterwald und die Bevertalsperre. An dieser Talsperre findet seit 40 Jahren ein Triathlon-Wettbewerb statt, den der örtliche Allgemeine Turnverein ausrichtet.
Ein Aushängeschild ist die neu gebaute und gerade übergebene Feuerwache der Freiwilligen Feuerwehr. Rund 150 aktive Feuerwehrleute sowie die Jugendfeuerwehr finden hier ideale Bedingungen. Ein großer Schulungsraum, Kleiderkammer, Funkraum, Stabsraum für Großschadenslagen, eine eigene Waschhalle und die moderne Fahrzeughalle beeindrucken auch die Kamerad*innen aus Königs Wusterhausen, die noch auf die ihre neue Wache warten.
Ein weiteres Aushängeschild ist die moderne und im vergangenen Jahr neu gebaute Löwengrundschule. Und Hückeswagen plant an weiteren Projekten. So soll das Hallenbad einen Ersatzneubau erhalten, die zweite Grundschule muss für das Ganztagesangebot erweitert werden, eine Mehrzweckhalle wird geplant und die Realschule muss saniert werden. Finanziell sei es – wie überall in Deutschland – derzeit auch in Hückeswagen nicht einfach alle Projekte umzusetzen, stellt Dietmar Persian fest und erhält Zustimmung von Michaela Wiezorek.
Auf die Städtepartnerschaft soll dies keine Auswirkungen haben. Sie lebt vom Engagement der Menschen und dem gemeinsamen Austausch auf den unterschiedlichsten Ebenen. Und so nutzten die Städtepartner das Altstadtfest, um gemeinsam zu feiern und Verabredungen für die nächsten Besuche zu treffen.