Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen

Königs Wusterhausen setzt ein deutliches Zeichen 

v.l.: Ilka Voth, Anne Kotula, Elke Voigt, Wiebke Hölzer, Oskar Gergs, Michaela Wiezorek, Birgit Uhlworm, Christel Heinitz

Die Stadt Königs Wusterhausen setzte anlässlich des Internationalen Tages gegen Gewalt an Frauen mit der Fahne „Frei leben – ohne Gewalt“ ein deutliches Zeichen für Solidarität und gegen geschlechtsspezifische Gewalt. Bürgermeisterin Michaela Wiezorek und Gleichstellungsbeauftragte Wiebke Hölzer hissten vor dem Rathaus die Fahne. Anwesend waren außerdem: Anne Kotula vom Ortsverband „Die Grünen“, Ilka Voth, Amtsleiterin Beteiligung, Presse und Kultur, die Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises Dahme-Spreewald Elke Voigt, der SPD-Stadtverordnete Oskar Gergs sowie Christel Heinitz und Brigit Uhlworm von der Unabhängigen Frauenliste.

„Wir sind hier, weil dies ein wichtiger Tag ist“, sagte die Bürgermeisterin. „Gewalt an Frauen nimmt nicht nur in unserer Wahrnehmung zu, sondern leider auch in der Statistik.“ Dass sich mit Oskar Gergs auch ein Mann eingefunden hatte, um seine Solidarität zu bekunden, freute sie besonders.

Tatsächlich sind die aktuellen Zahlen alarmierend. Laut Bundeslagebild des Bundeskriminalamtes (BKA) wurden im Jahr 2024 187.128 Frauen in Deutschland Opfer häuslicher Gewalt; 308 Frauen wurden durch ihren Partner oder Ex-Partner getötet. Die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) 2024 nennt zudem 53.451 weibliche Opfer von Sexualstraftaten. Im Vergleich zum Vorjahr sind damit die Zahlen in nahezu allen Fallgruppen, die BKA und PKS erfassen, gestiegen. Jedoch handelt es sich dabei nur um die Zahlen, die angezeigt wurden. Da etliche Fälle im Verborgenen bleiben, ist die Dunkelziffer sehr viel höher.

Gewalt an Frauen kann viele Formen annehmen, nicht nur körperliche und sexuelle, sondern auch psychische, digitale und wirtschaftliche Gewalt. Außerdem darf nicht außer Acht gelassen werden, dass es auch Betroffene gibt, die mehrfache Diskriminierungen erleben – etwa Frauen mit Behinderungen oder queere Menschen.

v.l.: Claudia Schlaier,  Birgit Uhlworm, Anett Laser, Norbert Schmidt, Kathrin Tappert , Sven Herzberger, Michael Reimann, Elke Voigt, Kathrin Pechhold, Anja Lucas, Wiebke Hölzer, Annette Sindele, Jennifer Struck, Edda Scholz  

Auch vor dem Gebäude des Landkreises Dahme-Spreewald wurde die Aktionsfahne gehisst. „Betroffene Frauen brauchen Beistand“, so Landrat Sven Herzberger. „Der Landkreis Dahme-Spreewald ist der einzige in Brandenburg, der ein Frauenhaus in eigener Trägerschaft betreibt.“

Der Aktionstag geht auf die Ermordung der drei Mirabal-Schwestern in der Dominikanischen Republik im Jahr 1960 zurück – ein politischer Femizid, der weltweit zum Symbol des Widerstands wurde.