Neue Tafeln zum Ziegeleiwanderweg in Königs Wusterhausen aufgestellt
Bürgermeisterin Michaela Wiezorek (r.) trifft Heinz Flieger am Standort einer der drei neu aufgestellten Tafeln in Königs Wusterhausen.
Stadt Königs Wusterhausen
Auf dem Gebiet der Stadt Königs Wusterhausen wurden bis in die 1930er-Jahre an zahlreichen Orten Ziegel hergestellt. Straßennamen wie „An der Ziegelei“ oder der Ortsteil „Kablow-Ziegelei“ sind auch heute noch ein Hinweis darauf. Ziegel waren nicht nur in Preußen und Deutschland, sondern in ganz Europa und darüber hinaus das beliebteste Material für repräsentative Gebäude, bevor der Stahlbeton das Bauen erneut veränderte.
Ziegeleiwanderwege in den Landkreisen Dahme-Spreewald und Teltow-Fläming nehmen Bezug auf die Geschichte dieser Ziegeleien. Infotafeln erläutern Details zu den einzelnen Standorten. Initiator des Projektes ist der Heimatforscher Heinz Flieger, der im Rahmen der Recherche zur Geschichte seines Heimatortes Töpchin auf unzählige Hinweise und Meldungen über alte Ziegeleistandorte stieß. „Mein Großvater war in den 1920er- und 1930er-Jahren Ziegeleiarbeiter und hat mir später davon erzählt“, erklärt Heinz Flieger zu den Hintergründen für sein spezielles Interesse.
Drei neue Tafeln auf dem Gelände der Stadt Königs Wusterhausen kamen zum Jahresbeginn dazu. Symbolisch wurden sie am 4. März 2025 eingeweiht. Die neuen Infotafeln zum Ziegeleiwanderweg Königs Wusterhausen befinden sich am Schulweg/Ecke Funkerberg, an der Straße am Krankenhaus/Ecke Brückenstraße und An der Eisenbahn (nahe am Ortsausgang Königs Wusterhausen). Bürgermeisterin Michaela Wiezorek dankte Heinz Flieger, der kürzlich seinen 70. Geburtstag feierte. „Sie haben mit ihrem unermüdlichen ehrenamtlichen Einsatz dafür gesorgt, dass historische Fakten heute wieder präsent sind“, sagte sie.
Den Hobbyhistoriker Heinz Flieger begleitet die Regionalgeschichte und ganz speziell die Ziegeleigeschichte seit Jahrzehnten. In den 1980-Jahren begann alles mit der Chronik für seinen Heimatort Töpchin. Auf der Grundlage seiner Forschungsergebnisse wurde von 2013 bis 2015 im Dahmelandmuseum eine Ausstellung zur „Geschichte der Ziegelei-Industrie vor hundert Jahren auf dem Gebiet des heutigen Dahmelandes“ gezeigt. Daraus entwickelte sich die Idee, die Inhalte dieser Ausstellung auch auf Schautafeln entlang eines Wanderweges an den früheren Ziegeleistandorten zu präsentieren. Insgesamt befanden sich auf dem Gebiet der heutigen Landkreise Dahme-Spreewald und Teltow-Fläming 48 Ziegeleien. Der Umsetzung des Projekts begann 2015 mit den ersten acht Tafeln in Motzen. Es folgten weitere Tafeln in Töpchin, Schöneiche, Kallinchen, Klein Köris und Löpten. Zusammen mit den drei Tafeln, die nun in Königs Wusterhausen stehen, sind es mittlerweile 30 Tafeln, die von der Ziegeleigeschichte der Region berichten.
Heinz Flieger übergibt der Bürgermeisterin Unterlagen zu den Ziegeleien in Königs Wusterhausen und dem Dahmeland.
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